Am Mittwoch, den 8. Oktober 2014 findet von 10.00 bis 16:00 Uhr dieser Fortbildungstag statt.
- Ort: Gartenhalle der Friedrich-Petersen-Klinik, Rostock
- Beginn: 10.00 bis 16:00 Uhr
- Referenten: siehe Flyer im Anhang
- Gebühr: 35,- Euro
- Fortbildungspunkte: 8
- Anmeldung: bis 16.9.2014 unter Fachtagung2014@friedrich-petersen-klinik.de
- Den Programmablauf finden Sie hier.
Land, Drogen, Leute, Heute…. und Morgen? Perspektiven der Suchthilfe
Das Konsumverhalten von Suchtstoffen einer Gesellschaft verändert sich stets. Auch Gesellschaften sind einem ständigen Wandel ausgesetzt. Neue therapeutische Ansätze und Gesetze versuchen, den Veränderungen gerecht zu werden.
In der Bundesrepublik Deutschland findet sich ein weltweit einmaliges Suchthilfesystem, das den Abhängigkeitserkrankten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Abstinenz ein in der Regel mehrmonatiges multimodulares Therapieprogramm bereit hält, bei dem ambulante, stationäre und teilstationäre Therapiebausteine einander ergänzen. Besonders ist auch die Finanzierung der verschiedenen Angebote, die in der Regel durch die Rentenversicherungen, die Krankenkassen oder die Kommune erfolgt. Die Anbieter der unterschiedlichen Therapieformen sind in verschiedener Trägerschaft organisiert. Die Komplexität des Systems setzt eine gute Vernetzung zwischen den einzelnen Elementen voraus.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde in den letzten Jahrzehnten eine Schnittstellenarbeit im Bereich der Suchtkrankenhilfe geleistet, die eine umfangreiche Vernetzung als Grundlage für eine optimierte Versorgung von Suchtkranken implementieren konnte. Dabei wurde insbesondere die Versorgung von Betroffenen im Flächenland berücksichtigt. Zukünftige bereits absehbare Veränderungen stellen die Suchtkrankenhilfe im Nordosten Deutschlands vor neue Herausforderungen. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist in den meisten Landkreisen mit weniger Einwohnern und einer prozentual höheren Dichte älterer Menschen zu rechnen.
Neben den weit verbreiteten Suchtstoffen Nikotin und Alkohol werden auch neue, teils synthetische Drogen auf den Markt kommen. Vom Gesetzgeber werden Entscheidungen getroffen werden müssen, die den Umgang mit diesen Suchtstoffen neu regeln. Neue Therapieansätze in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen werden bereits jetzt diskutiert und kritisch wird hinterfragt, ob es tatsächlich zu einem Paradigmenwechsel in der Suchtkrankenhilfe kommen wird.
Über die Perspektiven der Suchthilfe, insbesondere im Nordosten der Bundesrepublik, soll eine Fachtagung am 8.10.14 in der Friedrich-Petersen-Klinik, Semmelweisstraße 2, in der Rostocker Südstadt von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr informieren und zur Diskussion anregen.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Diakonie Rostocker Stadtmission e.V, der Evangelischen Suchtberatung Rostock gGmbH und der Friedrich-Petersen-Klinik Rostock der Evangelischen Suchtkrankenhilfe Mecklenburg-Vorpommern gGmbH.
Beiträge zur „Zukunft schrumpfender Regionen“ (Herrn Dr. A. Göschel, Architekt, Stadtplaner und Soziologe), zur „Zukunft der Suchttherapie“ (Herrn Dr. T. Wessel (Dipl. Psychologe, Psychotherapeut, stellvertr. Vorsitzender der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, DHS, und Geschäftsführer des Gesamtverbandes für Suchthilfe – Fachverband der Diakonie Deutschland, GVS), zum „Paradigmenwechsel in der Suchttherapie“ (Herr Prof. Dr. Bschor, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Schlosspark-Klinik Berlin und Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie), und zu „modernen Drogen“ (Dr. Gernot Rücker, Leiter AG Notfallmedizinische Forschung und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Universitätsmedizin Rostock) stehen auf dem Programm.
Ebenfalls wird eine Podiumsdiskussion über die Vor- und Nachteile der Legalisierung von Cannabis mit Fachkräften aus verschiedenen beruflichen Richtungen durchgeführt.
Die Anmeldung erfolgt bitte bis zum 16.09.14 unter:
E-mail: Fachtagung2014@friedrich-petersen-klinik.de
Ich freue mich im Namen aller Veranstalter auf Ihr Kommen!
PD Dr. med. Michael Köhnke
Chefarzt der Friedrich-Petersen-Klinik