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Therapiekonzept
Das Friedrich Petersen Rehabilitationszentrum arbeitet nach einem integrativen Therapiekonzept. Das bedeutet eine Kombination unterschiedlicher Therapieverfahren, wie tiefenpsychologisch fundierte Therapie, Verhaltenstherapie, Ergotherapie, körperorientierte Verfahren oder Entspannungstechniken. Die Behandlungen finden einzelnd oder in der Gruppe statt.
Unser Konzept finden Sie hier.
Therapieverfahren
Im Einzelnen enthält der Behandlungsplan folgende Therapien:
Gruppen- und Einzelgespräche
Entsprechend unserem tiefenpsychologisch fundiertem Krankheitsverständnis geht es in den Therapiegesprächen um die Zusammenhänge zwischen der Krankheit, (unbewußten) emotionalen Konflikten und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Beachtung können dabei neben den therapeutischen Beziehungen im Rehabilitationszentrum auch die Partnerschaften oder die Kindheitsentwicklung mit den besonderen Beziehungen zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen finden. Die Einzelgespräche fallen in der Regel leichter, wobei die Gruppengespräche ein größeres Wirkspektrum haben.
Verhaltenstherapie und Soziales Kompetenztraining
Hierbei geht es um die Verfügbarkeit und Anwendung von eigenen Verhaltensweisen. Krankheitsfördernde Verhaltensmuster sollen erkannt und durch neu eingeübte Verhaltensweisen ersetzt werden, die ein zufriedenstellenderes Leben ermöglichen. Begünstigt wird die Selbstwahrnehmung teilweise durch Videoaufzeichnungen. Eine besondere Rolle spielen thematisch Verhaltensmuster im Zusammenhang mit dem Konsum des Suchtmittels.
Psychoedukative Therapie
Der abstinente Umgang mit der Abhängigkeit verlangt ein größtmögliches Wissen über die Krankheit. Die psychoedukativen Therapiebausteine dienen der Information und dem Wissenszuwachs. Jede/r Rehabilitand:in soll auch Spezialist für die eigene Erkrankung werden.
Ergotherapie
Ausgehend vom individuellen Ausbildungsgrad schulischer und beruflicher Art sowie den persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten werden individuell für die/den Rehabiltand:in Arbeitsfelder ausgesucht. Die stufenweise aufbauende Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit hat die Arbeitsfähigkeit und Wiedereingliederungsfähigkeit im Arbeitsprozess zum Ziel und beginnt im Rahmen der Aufnahmegruppe zunächst im kreativ-gestalterischen Bereich. Später gibt es auch die Einsatzmöglichkeit in der Holz- oder Metallwerkstatt, im Garten oder im Bereich Hauswirtschaft. Neben der Verbesserung der beruflichen Leistungsfähigkeit sehen wir auch den Sinn der Ergotherapie in der Verbesserung der individuellen Möglichkeiten im Umgang mit Freizeit.
Sozialtherapie
In diesem Aufgabenbereich sind vor allem Sozialarbeiter:innen tätig. Therapiebegleitend sind sie Rehabilitand:innen bei der Abklärung sozialer Probleme beratend und unterstützend behilflich.
Entspannungsverfahren
Das Erlernen von Entspannungstechniken ermöglicht dem Einzelnen eine bessere Regulation von Spannungszuständen. Gleichzeitig verbessert sich die Körperwahrnehmung. Die am meisten angewandte Entspannungsmethode bei uns ist das autogene Training.
Schwimm-, Sport- und Körpertherapie
Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Die Ziele der körperorientierten Behandlungen liegen physisch in der Verbesserung der körperlichen Konstitution, der Koordination, den sportmotorischen Fertigkeiten und der Konzentration. Im psychosozialen Bereich liegen ihre Ziele in der realistischen Eigen- und Fremdwahrnehmung, Erhöhen der Frustrationstoleranz, Erlernen von Entspannungstechniken, Verbesserung der Selbstkontrolle, Förderung des Selbstwertgefühls, Steigerung der Therapiemotivation, etc.
Die Therapie im Wasser wird zu festen Zeiten von unseren Sporttherapeut:innen in der benachbarten Schwimmhalle durchgeführt.
Erlebnis- und Freizeittherapie
Im Interesse von Erlebnisnähe, Motivation, Herstellung eines günstigen therapeutischen Gruppenklimas werden Unternehmungen mit Gruppen unterschiedlicher Größe durchgeführt, z.B. Angeln, Kanufreizeiten etc. Aktivitäten werden von den Rehabilitand:innen in Abstimmung mit den Bezugstherapeut:innen geplant und organisiert. Besonders interessant ist dieses Angebot durch die zahlreichen landschaftlichen Reize der Umgebung und die vielfältigen touristischen Angebote Rostocks und Mecklenburgs.
Medizinische Behandlung
Unsere erfahrenen Fachärzt:innen gewährleisten die medizinische Versorgung. Bei entsprechender Notwendigkeit werden medikamentöse oder physiotherapeutische Behandlungen durchgeführt. Eine Ärztin und eine Krankenschwester unseres Rehabilitationszentrums beherrschen die Akupunktur. Bei besonderen Begleiterkrankungen werden praktizierende Fachärzte der Umgebung hinzugezogen.
BORA - Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker
Für die soziale Integration ist es für erwerbsfähige Menschen wichtig eine Arbeitsstelle zu haben. Mitmenschen, die von einer Abhängigkeitserkrankung betroffen sind, erleben manchmal Probleme am Arbeitsplatz. Es kann auch schwer sein, bei bestehender Arbeitslosigkeit eine Arbeit zu finden. Für die Aufrechterhaltung einer stabilen und zufriedenen Abstinenz kann ein guter Arbeitsplatz ein wichtiger Faktor sein.
Die S3 Leitlinien “Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen” der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, 2016) empfehlen daher für die Therapie von arbeitslosen Abhängigkeitserkrankten ein Setting, das eine Reintegration ins Arbeitsleben fördert. Es gilt im Rahmen der Therapie für Rehabilitand:innen mit Arbeit den Arbeitsplatz zu erhalten und bei arbeitslosen Rehabilitand:innen eine erwerbsbezogene Perspektive zu entwickeln.
Dieses wird mit unserem Konzept der beruflichen Orientierung in der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker (BORA) angestrebt. Bausteine in der Ergo- und Arbeitstherapie, der Sozialmedizin und der Suchttherapie wurden daraufhin seit 2016 in unserer Einrichtung modifiziert. Bewerbungstraining, PC Schulungen und interne wie externe Arbeitsversuche stellen einige Bausteine dar.
Nähere Informationen finden Sie in unserem BORA Konzept.